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2.5 Zeitpunkte des Einsatzes

Nach Wottawa und Thierau kann vor, während und nach einer Maßnahme die Evaluation ansetzen.

Zeitpunkt Art
vor der Maßnahme antizipatorisch, prognostisch, prospektiv
während der Maßnahme Prozeß- oder dynamische Evaluation
nach erfolgter Maßnahme Ergebnis-, Output- oder Produktevaluation
Tabelle4: Zeitpunkt der Evaluation (Wottawa/Thierau 1998, S. 32)

Dies deckt sich auch mit Bronner und Schröder in deren Schaubild; dort wird im ersten Stadium (vor der Maßnahme) eine Differenzierung in Kontext und Input vorgenommen, im dritten Stadium (nach der Maßnahme) unterscheiden sie zwischen Output (Ergebnis) und Transfer (vgl. Abbildung 3).

Abb. 7: Trainings-Prozeß-Phasen als Ansatzpunkte systematischer Weiterbildungs-Erfolgsermittlung (Bronner/Schröder 1983, S. 52)

Gerl differenziert die Zeit während der Maßnahme durch zwei Perspektiven (Gerl 1983, S.24):

Dabei wird versucht, während der Maßnahme rückblickend ihre Qualität zu bestimmen, um eventuell Konsequenzen daraus zu ziehen, damit das weitere Vorgehen optimiert werden kann.
Vorausblickend sollen die Ergebnisse der später zu erwartenden verbesserten Handlungsmöglichkeiten im Praxisfeld aufgrund der Lernarbeit festgehalten werden. Von der Systematik her handelt es sich um Prozeß- und Ergebnisevaluation. (vgl. Gerl 1983, S.25)

Eine Differenzierung in Outputund Transfer erscheint sinnvoll. Teilweise findet sich in der Literatur auch die Differenzierung in Output und Outcome. Wie die folgende Kurve zeigt, kann der wirkliche Output, also das Outcome bzw. der geleistete Transfer erst nach einer gewissen Zeit bestimmt werden. Eine Evaluation sofort nach Kursende führt meistens nur zur Messung der Teilnehmerzufriedenheit, und wie durch die Kurve in Abbildung 4 ersichtlich, zeigt sich erst in Abhängigkeit der Zeit das wirkliche Ergebnis. Eine Kontrolle im zeitlichen Abstand zur Maßnahme aber kann den tatsächlichen Erfolg messen. Die Begründung ist wahrscheinlich darin zu suchen, daß sich im Funktionsfeld, also in der Praxis, erst zeigt, was sich an Gelerntem umsetzen läßt, bzw. wieweit sich das Gelernte verfestigt oder verflüchtigt.

Abb. 8: Funktion des Lernerfolgs (Bronner/Schröder 1983, S. 36)